Was ist NeuroPilates?

NeuroPilates ist das ursprüngliche „Pilates Matten Repertoire“ nach Joseph Pilates mit zusätzlich eingebauten neurologischen Elementen.

Was ist das „Pilates Matten Repertoire?“

es sind 34 Grundübungen, ausgeführt mit Beachtung der 6 Prinzipien, von Joseph Pilates.

Die 6 Grundprinzipien sind:

  • Konzentration
  • Kontrolle
  • Zentrieren
  • Fließende und wirksame Bewegungen
  • Genauigkeit
  • Atmung

Pilates Übungen dienen in erster Linie zur besseren Beweglichkeit der Wirbelsäule, weiterhin zur Stabilität und Stärkung der Gelenke und der  Körperstärkung und Kontrolle aus der Körpermitte heraus.

Die neurologischen Elemente im NeuroPilates sind:

Zusätzliche Bewegungen, die verschiedene Bereiche des Gehirns ansteuern, und die Pilates Übungen in ihrer Grundform noch verstärken. Wenn wir unsere Wahrnehmung zielgerecht einsetzen, können wir unser Gehirn verändern, ganz gleich durch welches Training. Zum Beispiel durch Pilates, Yoga, Kraft – Training etc.

Unser Körper passt sich jeder Lage an:

Wenn man eine richtige Bewegung und eine gute Körperhaltung übt, werden der Körper und das Gehirn genau darin besser trainiert werden. Aber genauso passt sich der Körper auch leider an eine falsche Bewegung und eine schlechte Körperhaltung an. Wird eine Übung nicht richtig durchgeführt, wird der Körper und das Gehirn sich genau diese falsche Übung und Haltung merken. Wenn man allerdings die Übungen übertreibt und die Grenzen überschreitet, ist das Unfallrisiko natürlich höher.

Alle Körperübungen, die der Mensch im Alltag praktiziert, werden im Körper zu festen Strukturen. Eine Körperstruktur ändert sich, wenn sie bestimmten Funktionen ausgesetzt wird. Daher ist Präzision/Genauigkeit sehr wichtig.

Practice does not make perfect but practice makes permanent.

Das heißt, dauerhaftes Üben macht nicht perfekt; jedoch ist es eine Tatsache, dass sich die Übungen, ob falsch oder richtig ausgeführt, genauso im Körper festsetzten.

Deshalb sollte das Ziel sein, immer gute und genaue Grundübungen anzustreben. Unser Körper versucht ständig eine Art Gleichgewicht, von den von außen kommenden Eindrücken, zu schaffen.

Die heutigen Lebensumstände werden immer härter. Die Zeit rast nur so dahin, wir sind ständig im Stress, müssen in „Meetings“, haben „Deadlines“, die eingehalten werden müssen. Ruhe und Entspannung werden zu Fremdwörtern. Weil sich der Stress auf lange Sicht hin verstärkt, hat er einen negativen Effekt auf unsere Gesundheit. Unser Gehirn kann nicht zwischen verschieden Stressfaktoren unterscheiden.

Wir müssen aus dem Kreislauf  des negativen Stresses heraus und uns in Richtung „parasympathischen Status“ (d.h. Ruhe und Entspannung) bewegen, indem wir anstreben „ausgeglichener“ zu  werden.

Dies ist leichter gesagt als getan!

Durch Bewegungen, die wir mit unserem Gehirn verbinden, können wir gezielte Bereiche aktivieren oder beruhigen. Denn, wenn wir „positivem“ Stress ausgesetzt sind, werden automatisch die Leistung gesteigert und Schmerzen gelindert.

Wie funktioniert NeuroPilates? Unser Gehirn schaut voraus!

In unserem Gehirn finden interne Prognosen statt. Unser Bewusstsein wird ständig durch äußere Einflüsse, aber auch durch Erfahrungen aus der Vergangenheit, beeinflusst.

Unser Gehirn zieht ständig Vergleiche zwischen den täglichen äußeren Einflüssen und das, was wir schon erfahren haben, aus der Vergangenheit. Wenn das Gehirn nicht genau vorhersagen kann wie, zum Beispiel, mechanisch stabil ein Gelenk ist, glauben Sie, es wird uns erlauben mehr Druck darauf auszuüben? Schmerz und Leistung  wird zu einer Art Vorhersage.

Bessere Vorhersage entspricht einer besserer Körper-Leistung !  Wie bekomme ich eine bessere Vorhersage?

Antrieb und Aktivierung sind die 2 Dinge, die unser Gehirn braucht, um gesund zu sein und zu überleben. Der Antrieb entsteht, durch das Atmen und die richtige Ernährung – (um ATP= Adenosin Triphosphat zu produzieren)

Es wird ein wenig fachspezifisch :

ATP wird bei der sogenannten Zellatmung benötigt. Die Natrium-Kalium Pumpe braucht ATP um das Zellinnere im richtigen Milieu zu halten. Dies bedeutet, dass Kalium aus der Zelle heraus kann und Natrium hinein kann. Wenn dieser Prozess funktioniert, kann ein Neuron/die Nervenzelle ihr aktuelles Potential entfalten.

Alles, was diesem Prozess entgegensteuert entwickelt Störungen. Es heißt, wir verlieren 1% dieser Fähigkeit pro Jahr. Das hieße, mit 30 Jahren hätten wir 30% unserer Fähigkeiten verloren. Deswegen ist es sehr wichtig, unseren negativen Lebensgewohnheiten, wie Stress, schlechte Atmung, weniger Gehirnarbeit, etc. entgegen zu wirken.

Durch verschiedene Bewegungen, Berührungen und Eindrücke werden die entsprechenden Rezeptoren im Körper angesprochen. So findet eine Aktivierung statt.

Diese Signale werden durch Abteilungen in unserem Körper geleitet, wie:

  • unserem Gehirn
  • unserem Rückenmark
  • unseren peripheren Nerven

Rezeptoren für die Bewegung haben wir z. B. sehr viele in den Gelenken. Sie sind auch sehr schnell in der Signalübertragung.

Schmerz – und Giftrezeptoren, auch über den ganzen Körper verteilt, befinden sich mit höherer Intensität im unteren Rücken und um die Augen herum. Diese Rezeptoren senden entsprechende Signale an das Gehirn, und das Gehirn entscheidet ob reale Gefahr droht oder nicht.

Rezeptoren kann man als „Media – Reporter“ vergleichen. Sie berichten an das Gehirn und vom Gehirn aus.

Das Gehirn ist die Nachrichtenzentrale. Alle einkommenden Nachrichten werden verarbeitet und sortiert wieder ausgegeben. Je genauer die eingehenden Nachrichten, desto genauer die Berichterstattung. Benutzen wir zum Beispiel unsere rechte Hand mehr als die linke Hand, ist das Bild der rechten Hand in unserem Gehirn wesentlich größer und genauer,  als das der Linken. Es wird sozusagen eine „Minimappe“ (Körperkarte) von uns selbst im Gehirn angelegt.

Mit der Zeit kommt die „Trans – Neuronale – Degeneration“ –  das heißt: „USE IT OR LOOSE IT“. Übersetzt: „Gebrauche Es Oder Verliere Es“: Benutzt mein Körper ein Körperteil gar nicht mehr, wird die Funktion mit der Zeit verloren gehen. Deswegen ist es sehr wichtig ständig an unserer „Körper-Karte“ zu arbeiten !

Je genauer die Körperkarte,  desto genauer die Körperfunktionen.

Eine schlechte Körperkarte kann zu folgendem führen:

  • Herabsetzung der  Reaktionszeit
  • Erhöhung der Sensitivität/ Angst vor der Umgebung (chronische Schmerzen)
  • Bewegungseinschränkung
  • Schmerzen und Störungen

Daher ist es wichtig, sich zu bewegen, das Gehirn dadurch zu aktivieren und die Nervenzellen neu zu verknüpfen – für einen gesunden Bewegungsablauf. Damit sorgt der Mensch für weniger Bewegungseinschränkungen.

Schön, dass Sie dabei sind!

Ich freue mich, mit Ihnen gemeinsam Körper und Gehirn zu aktivieren !

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